Ein kleines Wort verspricht riesigen Erfolg
Viral ist einer dieser Ausdrücke, bei dem alle ganz aufgeregt werden. Selbst die Medien überschlagen sich dann. TV-Magazine und sogar seriöse Nachrichtensendungen strahlen plötzlich Bilderfetzen aus, die mit dem Smartphone gedreht wurden und feiern etwas „ganz besonderes“ das man „unbedingt gesehen“ haben muss.
Was heißt „viral gehen“ überhaupt?
Videos die viral gehen, können Missgeschicke zeigen, von Katzen handeln oder zufällig gefilmte unglaubliche Phänomene und Situationen. Sie werden in kürzester Zeit im Internet berühmt, weil sie tausend- oder millionenfach geklickt, geliked und geteilt werden. Sie verbreiten sich also wie ein Virus.
Planung kann funktionieren, muss sie aber nicht
Es ist natürlich der Traum von vielen Unternehmen oder Verbänden und Einrichtungen, dass eine riesige Internetgemeinde ihr Video zum Hit macht. Allerdings ist das leichter gehofft, als erreicht. Ob ein Clip diesen durchschlagenden Erfolg hat, hängt sehr stark vom Zufall ab. Eine Garantie gibt es nicht, aber die Möglichkeit, dem Glück auf die Sprünge zu helfen.
Was muss ein Video haben, damit es eine Chance hat?
Humor geht immer. Der Patzer bei der Videokonferenz, das teure Auto, das sich im Hintergrund selbständig macht. Auch Emotionales bleibt hängen. Eine Geschichte bei der man mitfiebern und mitfühlen kann, die Höhen und Tiefen hat, fesselt die Zuschauer. Dazu der Überraschungseffekt. Eine unerwartete Wendung, eine unkonventionelle Aktion macht das Video unverwechselbar und lässt es aus der Masse herausstechen.
Ein paar Dinge über die Machart
Man kann natürlich auf einen Zug aufspringen und einen Plot wiederholen, der es geschafft hat. Das wird aber schnell durchschaut. Wenn es ein paar Regeln gibt, dann, dass der Clip kurz sein muss. Die Erfahrung zeigt, dass Videos, die viral gegangen sind, nicht länger als 30 bis 90 Sekunden waren. Dann: das Publikum gleich am Anfang in den Bann ziehen. Niemand wartet auf den Knalleffekt. Der User entscheidet in den ersten Sekunden, ob er überhaupt weiterschaut. Also: eine Pointe an den Anfang setzen.
Was heißt das für die Planung?
Medialer Content sollte in erster Linie Unterhaltung und Mehrwert bieten. Am besten legt man Wert auf Kontinuität und Qualität bei den Medieninhalten. Das regelmäßige Staunen oder Lachen beim Online-Publikum und die Vorfreude auf den nächsten Spot sorgt für Kundenbindung. Und die ist mehr wert, als ein einzelner kometenhafter Aufstieg.
Das nächste Mal: Das Fernsehstudio – eine eigene Medienwelt